Geschichte des Heimatmuseums

Der Oettinger Heimatbund ist eng mit dem Altöttinger Heimatmuseum verbunden, klar ersichtlich wird dies nach einem Blick auf unsere Satzung. Leider wurde die Sammlung  2008 zugunsten eines neuen Wallfahrtsmuseums aufgelöst. Nur wenige Objekte aus den alten Beständen sind auch im neuen Museum ausgestellt, der Großteil befindet sich nun verpackt in Kartons in einen unzugänglichen Depotraum. Ziel des Heimatbund ist es deshalb vorrangig, diese alten Bestände neu zu dokumentieren und möglichst bald in angemessene Räumlichkeiten umzusiedeln, damit sie bei Bedarf auch Interessenten zugänglich gemacht werden können.

Das Altöttinger Heimatmuseum hatte bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich, bevor es sein derzeitiges, unbefriedigendes Ende gefunden hat. Begonnen hat alles vor gut 100 Jahren mit dem begeisterten Heimatforscher Dr. phil. Hugo Beck und seiner Frau Paula, geb. Esterer. Sie trugen viele historisch interessante Objekte zusammen und sammelten auch die entsprechende Literatur zur Heimatkunde. Schon bald wurde die Privatsammlung so groß, dass sie ab 1920 in einem repräsentativen Raum im Erdgeschoß der Bischöflichen Administration ausgestellt wurde. Interessierten Bürgern konnte  die „Beck’sche Heimatsammlung“ nun nach Anfrage gezeigt werden.

Die Beck’sche Heimatsammlung in der der Bischöflichen Administration um 1925 (Quelle: Stadtarchiv Altötting)

 1921 wurde der Verein „Oettinger Heimatbund e.V.“ gegründet, um einen größeren Kreis von Unterstützern zu gewinnen, die sich um diese Heimatsammlung kümmern sollten. Der neue Verein agierte sehr erfolgreich und konnte schon im Jahre 1928 ein Heimatmuseum präsentieren, das im 1. Stock eines wunderschönen Barockbauwerks, dem Franziskanerhaus, eingerichtet worden war.  Am 8. Juli 1929 schließlich übergab Dr. Beck das Museum feierlich an die Stadt Altötting, wofür er als Dank zum Ehrenbürger Altöttings ernannt wurde.

Das Altöttinger Heimatmuseum im Franziskanerhaus um 1930 (Quelle: Stadtarchiv Altötting)

Die Kriegs- und Nachkriegszeit bedeutete für das Heimatmuseum, dass es mehr und mehr vernachlässigt wurde. Die Räume wurden schließlich kaum mehr beheizt, so dass Schimmel und Holzwurm immer mehr Objekte der Sammlung befielen. Nach eindringlichen Mahnungen von mehreren Seiten wurde 1969 im 2. Stock des Rathauses einige Räume zur Verfügung gestellt, in dem die Ausstellungsstücke untergebracht und auch weiterhin Besuchern gezeigt werden konnten. Natürlich handelte es sich hier nur um eine Übergangslösung, denn die Räumlichkeiten waren zu klein und ein Besuch der Sammlung ziemlich umständlich.

1975 begann für die historische Heimatsammlung ein neues Kapitel. Im 1. Stock der Bischöflichen Administration wurden 6 Räume für ein neues Wallfahrts- und Heimatmuseum eingerichtet. Zu den städtischen Objekten gesellten sich nun auch Ausstellungsstücke aus kirchlichem Besitz. Die etwas abgelegene Lage am Kapellplatz bescherte dem neuen Museum leider nur mäßige Besucherzahlen.

Das Wallfahrts- und Heimatmuseum in der Bischöflichen Administration 1977

Zum Papstbesuch in Altötting 2006 wurde in Altötting eine neue Anbetungskapelle eingerichtet. Als Örtlichkeit hierfür wurde die alte Schatzkammer ausgewählt. Im Gegenzug sollte das Inventar der Schatzkammer mit dem Wallfahrtsmuseum zu einer neuen Ausstellung zusammengefasst werden mit dem Namen „Neue Schatzkammer und Wallfahrtsmuseum“.  Die ehemaligen Museumsräume der Administration wurden renoviert, umgebaut und um einen zusätzlichen Anbau im Hof erweitert, damit die neue Ausstellung künftig großzügig präsentieren werden konnte. Bereits am 15. Mai 2009 wurden die neuen Räumlichkeiten vom Bischof eingeweiht. Der Großteil der städtischen Sammlung wurde aber leider nicht mehr integriert und fristet seitdem sein trauriges Schicksal im Depot der Stadt Altötting.

Die Mitglieder des Oettinger Heimatbundes streben eine Wiedererrichtung eines Heimatmuseums an.