Geschichte des Oettinger Heimatbundes

Am 16. März 1921 wurde auf Initiative des Apothekenbesitzers Dr. Hugo Beck von etwa fünfzig Altöttinger Bürgern im Hotel zur Post der Oettinger Heimatbund gegründet. Ausschlaggebend dafür waren wohl wesentlich die Erkenntnis, dass die Stadt den Auftrag zur Heimatpflege nur wirksam erfüllen wird, wenn sie auf die wertvolle Hilfe einer kompetenten örtlichen Vereinigung zurückgreifen kann und auch die Sorge um die Bestandssicherung der von Dr. Beck und seiner Frau Paula, geb. Esterer, über viele Jahre zusammengestellten Oettinger Heimatsammlung. Diese bildete den Grundstock für das 1929 im sog. Stielhaus (ehem. Franziskanerhaus) eröffnete Altöttinger Heimatmuseum, später dann – ab 1976 – für das im Gebäude der Bischöflichen Administration gemeinsam mit der Kapellverwaltung betriebenen Wallfahrts- und Heimatmuseum. Heute sind viele der alten Exponate in das „Haus Papst Benedikt XVI. – Neue Schatzkammer mit Wallfahrtsmuseum“ integriert.

Der Oettinger Heimatbund hat in den zurückliegenden  Jahren eng mit namhaften Heimatforschern und Wissenschaftlern zusammengearbeitet. In vielbeachteten Vorträgen und Exkursionen konnte so ein umfassendes heimat- und landesgeschichtliches Wissen vermittelt und damit das Interesse an der reichen Geschichte unserer Kulturlandschaft im Herzen Bayerns stets neu geweckt werden.

Zum Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung „Autingas“ (Alt)-Öttings vor 1250 Jahren wurde vom Heimatbund der uralte, jedoch über sieben Jahrzehnte nicht mehr praktizierte Brauch des Stephani-Umritts am Nachmittag des 2. Weihnachtsfeiertag wiederbelebt und seither im zweijährigen Turnus erfolgreich durchgeführt.

Im Stadtjubiläums 1998 hat der Heimatbund auch begonnen, herausragende Aufsätze zur Stadtgeschichte als Oettinger Heimatblätter in unregelmäßiger Zeitfolge zu veröffentlichen. Seit dem Heft Nummer 7 werden in den Heimatblättern die zurückliegenden Vorträge und Exkursionen des Jahres nochmals ausführlich zusammengefast und dokumentiert.

Bisherige Vorsitzende des Heimatbundes:

  • 1921-1932: Apotheker Dr. Hugo Beck (Ehrenbürger der Stadt *1871 †17.05.1932)

Nach dem Tode von Dr. Beck bewirkten die Nationalsozialisten faktisch eine Zwangsauflösung des Vereins. Im Hintergrund führte Dr. Becks Gattin Paula (*1878 †25.08.1959) die Arbeit aber inoffiziell weiter. Erst am 21. Juni 1950 wurde der Oettinger Heimatbund wieder neu gegründet. Neuer Vorsitzender wurde Paula Becks Schwiegersohn Dr. Stumfall.

  • 1950-1969: Apotheker Dr. Balthasar Stumfall (auch Bürgermeister *10.12.1879 †21.01.1970)
  • 1970-1996: Notar Dr. Helmut Lickleder (*02.05.1932 †14.03.2011)
  • 1997-2012: Herbert Bauer
  • 2012-2015: Dr. Alfred Zeller (*23.01.1958 †16.10.2015)
  • Seit 2016 Andreas Esterer